H1 – So bleibt Beckdorf drittklassig

Nicht nur in der Fußball-Bundesliga geht es in diesen Tagen für den Hamburger SV in der Relegation um den Klassenerhalt.

Auch dem sportlich bereits abgestiegenen SV Beckdorf bietet sich in der Dritten Handball-Liga noch die Chance – auch wenn es noch Unklarheiten gibt. Was muss passieren?

Warum spielt der SV Beckdorf in der Relegation?
Rein vom Tabellenplatz her sind die Beckdorfer als Vierzehnter aus der Dritten Liga Nord abgestiegen. Da es aber wie in den vergangenen Jahren vor Saisonbeginn immer wieder vorkommt, dass in der Dritten Liga ein oder mehrere Startplätze frei bleiben, darf der SV Beckdorf wie die Vierzehnten der anderen dritten Ligen auf den Klassenverbleib hoffen.

Was erwartet die Beckdorfer in der Relegation?
An dem Relegationsturnier am kommenden Sonnabend in Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt nehmen neben dem SV Beckdorf (Staffel Nord) Gastgeber HG 85 Köthen (Staffel Ost) und der TuS Fürstenfeldbruck (Staffel Süd) teil. Sie spielen um die Reihenfolge der Nachrücker. Der West-Vertreter VfL Gladbeck hat aufgrund vieler Abgänge zur anstehenden Saison auf die Teilnahme verzichtet. Die Spiele:

11.30 Uhr: HG 85 Köthen – SV Beckdorf,
15 Uhr: Verlierer Spiel 1 – TuS Fürstenfeldbruck,
18.30 Uhr: Sieger Spiel 1 – TuS Fürstenfeldbruck.

Wie sind die Teilnehmer drauf?
Die HG 85 Köthen hat die letzten fünf Punktspiele (drei Siege, zwei Unentschieden) allesamt nicht verloren und ist zudem in der Rückrunde deutlich torgefährlicher geworden. Der SV Beckdorf (ein Sieg, vier Niederlagen) und der TuS Fürstenfeldbruck (zwei Siege, drei Niederlage) können solch eine Bilanz nicht vorweisen. Rein nach Toren stellt Beckdorf den besten Angriff im direkten Vergleich, Köthen nach Gegentoren die beste Abwehr. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Relegation“, sagt Köthens Außenspieler Robert Kreller. Positiv stimmt ihn auch, dass seine Mannschaft in der Bernburger Sporthalle „Bruno Hinz“ auf die Unterstützung der eigenen Fans bauen könne. Fürstenfeldbruck geht als selbsterklärter Außenseiter in das Relegationsturnier. „Wir möchten versuchen, die Klasse zu halten, damit der Süden von Bayern nicht ganz von der bundesweiten Handballlandkarte verschwindet“, sagt der Teamverantwortliche Erich Raff.

Ist der SV Beckdorf gewappnet?
Trainer Thorsten Detjen, der am Sonnabend noch das Ruder in der Hand hat, bevor Daniel Untermann zur kommenden Saison den Posten übernimmt, hat seine Mannschaft nach eigener Angabe wie auf ein „normales Spiel“ vorbereitet und die Gegner in der Videoanalyse studiert. Nichts Außergewöhnliches. „Man hat im Training aber gemerkt, dass die Anspannung größer ist“, sagt er, „die Jungs sind heiß.“ Beide Gegner hält Thorsten Detjen für schlagbar. Die HG 85 Köthen, sagt er, habe natürlich den Heimvorteil und müsse sich nicht wie die Beckdorfer schon um fünf Uhr morgens in den Bus setzen. Alle Spieler bis auf Kreisläufer Marek Werner, der beruflich verhindert ist, sind an Bord. Rund 20 Anhänger, schätzt Detjen, folgen dem Tross nach Sachsen-Anhalt.

Was muss passieren, damit Beckdorf die Klasse hält?
Der Turniersieger erhält sich die Chance, in der Dritten Liga zu bleiben. Erstens, wenn eine Mannschaft aus den dritten Ligen die Lizenz für die kommende Saison nicht bekommt, oder, zweitens, wenn ein Oberligist sein Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt. Letzteres könnte in der Oberliga Niedersachsen passieren: Die HSG Nienburg steht als Meister bereits vorzeitig fest, möchte aber nicht aufsteigen. Dadurch rückt der Tabellenzweite in den Fokus, das ist zurzeit der MTV Vorsfelde. Die Verfolger HG Rosdorf-Grone und der MTV Großenheidorn haben zwar auch noch Chancen auf die Vizemeisterschaft, für sie käme der Aufstieg aber nicht infrage. Bleibt also Vorsfelde. Doch auch dort deutet vieles auf die vierte Liga hin. „Im Moment planen wir für die nächste Saison in der Oberliga“, sagte der Vereinsvorsitzende Werner Reimer der Wolfsburger Zeitung. Doch gänzlich ausschließen will Reimer den Aufstieg nicht, sollte sich die Möglichkeit ergeben. „Darüber wird es zu einem späteren Zeitpunkt eine finale Aussage geben.“ Bis zum 30. Juni hätten sie in Vorsfelde Zeit.

Was könnte im ungünstigsten Fall passieren?
Alle Drittligisten erhalten die Lizenz und alle Oberligisten nehmen ihr Aufstiegsrecht wahr. Dann wäre das Relegationsturnier für die Katz – für alle Beteiligten. „Das wäre eine unbefriedigende Situation“, sagt Detjen, „trotzdem wollen wir diese Chance nutzen.“

Quelle: http://www.tageblatt.de/sport/handball_artikel,-So-bleibt-Beckdorf-drittklassig-_arid,1134297.html

Foto: Lina-Marie Friede

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