Nur eine Woche nach Comeback: Beckdorfs Benjamin Murray schwer verletzt

Wie befürchtet hat sich der Handballer Benjamin Murray (32) vom SV Beckdorf eine Woche nach dem Comeback das Kreuzband gerissen. Die Parallelen zu seiner ersten Verletzung sind verblüffend.

Oktober 2015: Benjamin Murray feiert in der 15. Minute sein Comeback für Oberliga-Spitzenreiter Beckdorf und übertrifft alle Erwartungen. Der damals 25-jährige Rückraumakteur macht das Spiel schnell, setzt seine Nebenleute gekonnt in Szene, trifft sechs Mal. Sein Trainer spricht von einer „absoluten Gala-Vorstellung“, in der Beckdorfer Halle herrscht Oktoberfeststimmung.

Dann das Unglück: Drei Minuten vor dem Ende verdreht sich Murray das linke Knie, ohne gegnerische Einwirkung. Die Diagnose: vorderes Kreuzband gerissen, Meniskus beschädigt. Murray muss unters Messer. Es war sein vorerst letztes Spiel für den SV Beckdorf.

Benjamin Murray stammt aus Beckdorf, genauer aus dem Ortsteil Goldbeck. Schon in der Jugend spielte er für den SV, mit den Herren dann in der dritten Liga. 2014 verabschiedete er sich aus Beckdorf, um für den Buxtehuder SV Oberliga-Fußball zu spielen. 2015 kam er zurück, um den Kader personell zu verstärken und beim Projekt Wiederaufstieg mitzuhelfen. Nach der Galavorstellung jedoch war bereits Schluss.

„Ich habe nicht ganz bei Null angefangen“

Im Februar 2023 wiederholt sich die Geschichte: Wieder haben die Beckdorfer Personalnot im Rückraum, nur dass sie dieses Mal um den Klassenerhalt kämpfen. Vereinschef Klaus Meinke spricht „Ben“ Murray an. Der frühere englische Nationalspieler wohnt mit seiner Verlobten und dem bald zweijährigen Sohn inzwischen in Hamburg, hat gerade in einem neuen Job angefangen und hält sich immer noch fit. Murray spielte zuletzt in Hamburg. „Ich habe also nicht ganz bei Null angefangen“, sagt er.

Nach wenigen Einheiten wird der Rückkehrer im Derby gegen Fredenbeck eingewechselt. Murray soll für Entlastung sorgen, spielt aber länger als erwartet. Die deutliche Niederlage kann auch er nicht verhindern. Noch fehlt die Bindung zum Spiel. Murray ist trotzdem zufrieden: „Ich war wieder gut drin.“

Murray wollte bis Saisonende helfen

März 2023: Murray geht mit einem guten Gefühl in das zweite Spiel – sein erstes Heimspiel für Beckdorf seit dem Unglück von 2015. Murray kommt in der Anfangsphase rein. Bei einem der ersten Angriffe feuert er den Ball per Sprungwurf auf das Cloppenburger Tor – Treffer. Murray landet „komisch“, knickt weg. „Ich wusste sofort, dass irgendwas kaputt ist“, sagt er, „aber immerhin Tor.“ Wenig später ist der Einsatz beendet.

Für Murray ist es wie ein Flashback: Wieder passiert es bei einem Heimspiel, wieder ohne gegnerischen Einfluss, wieder das linke Knie, außerdem an derselben Stelle des Spielfeldes. Die MRT-Untersuchung ergibt: vorderes Kreuzband gerissen, Innenmeniskus gerissen, Innenband gezerrt, Knorpel beschädigt. Um eine Operation wird er wohl nicht herumkommen.

„Natürlich frage ich mich, ob das Comeback hätte sein müssen“, sagt er. „Aber wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte ich es bereut.“ Murray wollte seinen Heimatverein bis zum Saisonende unterstützen. Darauf hatte er sich gefreut.

Quelle: tageblatt.de / Foto: Struwe

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