Mit dem Abstieg beginnt der Neuaufbau

Der SV Beckdorf hat sein letztes Heimspiel in der Dritten Liga Nord verloren. Die Beckdorfer verloren mit 28:29 (14:14) gegen Mitabsteiger SV Grün Weiß Werder. Für den SV Beckorf beginnt der Neuaufbau in der Oberliga.

Von Wilhelm Thiele

Nach dem Spiel gegen Werder verabschiedete der Verein Offizielle und Spieler, die den SV Beckdorf verlassen. Neben Trainer Rayco Rodriguez, der zukünftig die Oberliga-Frauen des TuS Jahn Hollenstedt trainiert, beendet Mannschaftsbetreuer Ernst Krupa, gerade zuvor für seine 50-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt, seine Tätigkeit. Die Spieler Torben Ankersen (SG Hamburg Nord), Christian Brandt (berufsbegleitendes Studium), Vito Clemens (TV Fischbek), Florian Knust (HG Hamburg-Barmbek), Raimonds Trifanovs (vorläufiges Karriereende aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen) und Eike Wertz (Zukunft unbekannt) verlassen den Verein.

Damit steht die Mannschaft in der Oberliga Nordsee vor einem Neuaufbau; Aufgabe des jetzigen Co-Trainers Steffen Aevermann als zukünftigem Chefcoach. Unterstützt wird er durch Nick Koschinski, der als Mannschaftsbetreuer Ernst Krupa folgt. Als Spieler-Neuzugänge sind bisher Jan Hermann (2. Männer) und Finn Nowacki (HSV Hamburg) bekannt. Weitere Verhandlungen laufen.

Sportlich sieht Vereinsboss Klaus Meinke die erste Mannschaft in den nächsten Jahren in der Oberliga. „Wir wollen in Ruhe eine neue Mannschaft mit jungen Spielern aus der Region aufbauen, den Verein stärken und uns finanziell konsolidieren“, sagt er. Der Hauptsponsor und ehemalige Vereinsvorsitzende Matthias Janitschke beendet zum Ende der Saison sein Engagement. Beckdorf setzt auf die Wirtschaft der Region. Der Etat für die nächste Saison sei gesichert, so Meinke.

Das Spiel am Sonnabend hatte für beide Teams symbolische Bedeutung. Mit einem Sieg konnte der SV Beckdorf den letzten Tabellenplatz in der Dritten Liga Nord an den Gast weiterreichen. Der wollte dieses Geschenk aber auf keinen Fall annehmen.

Gästetrainer Silvio Krause ließ seine Mannschaft in der ersten Halbzeit von Beginn an mit sieben Feldspielern agieren. Zwei Kreisläufer sollten im Rückraum den Platz für Werders gefährlichste Angreifer Robin Hutz und Niko Harnge schaffen. Der Plan ging nur zum Teil auf. Zwar trafen beide zu Beginn fast nach Belieben, die ständigen Wechsel mit Werders Torwart brachten aber Unruhe und Abstimmungsprobleme in Werders Deckung und boten so den Beckdorfern die Möglichkeiten zum Kontern. Fast ständig lag der SV Grün Weiß Werder in Führung, Beckdorf hielt jedoch den Anschluss und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Zur Halbzeit war das Spiel beim 14:14 völlig offen.

In der zweiten Hälfte setzte sich ein von Einzelleistungen geprägter Schlagabtausch fort. Beim SV Beckdorf war Eike Wertz trotz einiger Fehlwürfe der Garant (10 Treffer) dafür, dass die Werderaner nicht wegziehen konnten. Mit großem Kampfgeist schienen die Beckdorfer zehn Minuten vor Schluss das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Erstmals im Spiel gingen sie mit 26:25 in Führung. Nun aber hielten die Gäste dagegen. Die Beckdorfer, die mit einem Minikader von acht Feldspielern auskommen mussten, waren in den letzten Minuten platt. 15 Sekunden (29:29) vor Schluss kam Werder noch einmal in Ballbesitz. Mit der Schlusssekunde besiegelte Werder die Beckdorfer Niederlage.

Die Statistik

SV Beckdorf: Knust (1. – 39. Min., 12 Paraden), Stielert (40.- 60. Min., 10 Paraden), Rudolphi 1, Wertz 10, Hesslein, Bowe 3, Ankersen 3, Brandt 4, Schmidt 4/3, Kahrs 3.

Siebenmeter: SVB 3/3; GWW 8/7

Zeitstrafen: SVB 2; GWW 2

Zuschauer: 145

Schiedsrichter: Gimmler/Rips (beide Irxleben)

Quelle: Tageblatt

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