H1: Pokal-Spektakel in Schwanewede

Beckdorf mit Chance auf das Double

Für die Teilnehmer des Final-Four um den Landespokal der Handballverbände Bremen und Niedersachsen gab es noch ein freies Osterwochenende, bevor es am 2. April zum großen Showdown in Schwanewede kommt.

Der Gastgeber selber schickt seine „Sahneschnitten“ ins Rennen, welche am letzten Spieltag hauchdünn gegen den TV Neerstedt gewinnen konnten und somit den 4. Platz in der Oberliga Nordsee behaupteten. Die Vorbereitungen vor Ort sind bereits in vollem Gange und den Zuschauern soll ein Spektakel geboten werden. Für Schwanewedes Trainer Malte Weidner wäre es ein schönes Abschiedsgeschenk, in eigener Halle den Pokal und somit ersten Titel zu holen. Doch der Gegner hat es in sich.

Der Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen nämlich ist es, der den Gastgebern die große Heimparty verwehren will. Der MTV Braunschweig führt die Oberliga Niedersachsen mit vier Punkten Vorsprung zur Konkurrenz an. So weit, so gut. Denn der MTV ist alles andere als ein normaler Tabellenführer. Vor Jahresfrist gerade erst in die Oberliga aufgestiegen, schicken sich die jungen Braunschweiger an, den Durchmarsch zu vollziehen. Vater des Erfolgs ist hierbei vor allem Trainer Volker Mudrow. Der ehemalige Meistertrainer des TBV Lemgo kehrte vor einigen Jahren zu seinem Heimatverein zurück und hauchte der 1. Herrenmannschaft neues Leben ein. Mit Erfolg, steht man nun vor der Situation, das ersehnte Double gewinnen zu können. Die erfolgreichsten Torschützen beim MTV sind mit den beiden Rückraumassen Johannes Krause (132 Treffer) und Carl-Phillipp Seekamp (95), sowie Kreisläufer Klaas Nikolayzik (114) ausgemacht.

Im zweiten Halbfinale steht mit dem Northeimer HC der ärgste Verfolger der Braunschweiger. Der im Jahr 2011 gegründete Club setzt auf ein sehr junges und dynamisches Team. Aus diesem ragen mit Linksaußen Christian Stöpler (121 Tore), Rückraumshooter Tim Gerstmann (109) und Rechtsaußen Sören Lange (101) gleich drei Spieler heraus, die es gilt an die Kette zu legen. „Für uns ist es natürlich ein Überraschungsei. Ich kenne außer Hauke Lapschies, der zuvor auch in Baunatal spielte, niemanden. Videos sind auch sehr rar gesät.“, weiß Beckdorfs Trainer Daniel Untermann um die Schwierigkeit einer gezielten Vorbereitung, hat sich aber von befreundeten Trainern anderer Vereine Informationen besorgt.

Der SV Beckdorf geht mit breiter Brust in dieses Final-Four. Seit Saisonbeginn sind die Spieler von B-Lizenzinhaber Untermann ungeschlagen, konnten sowohl die Oberliga Nordsee, als auch die Gegner im Pokal stets besiegen. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt der Blick auf die Saisonhistorie. Vom ersten Spieltag an verfolgte die Handballer vom Delm das Verletzungspech in solchem Maße, dass die medizinische Abteilung kaum zum Verschnaufen kam. Vom Spiralbruch in der Hand, über zwei Kreuzbandrisse, bis zum Muskel- und Sehnenriss, alles war dabei, mal abgesehen von den nur 2-3 Wochen lang dauernden Verletzungen. Auch die letzten Wochen waren geprägt von massiven Ausfällen. Routinier Stefan Völkers konnte wegen einer Verletzung in der Hüfte bereits seit einem Monat nicht mehr auflaufen, Kreisläufer Markus Bowe fällt nun schon fast zwei Monate aus und Regisseur Maris Versakovs plagte eine schmerzhafte Bauchmuskelverletzung.

„Egal wer bei uns aufläuft, wir wollen versuchen, unseren Teil dazu beizutragen, dass die Fans das Finale furioso bekommen, was sie sich erhoffen.“, hofft Untermann auf einen Vergleich mit dem MTV Braunschweig im Finale, ein Weiterkommen beider Teams vorausgesetzt. „Aber in Northeim sehe ich den gefährlicheren Gegner. Es ist deren einzige Chance auf einen Titel, die werden sie versuchen zu nutzen.“, so Untermann.

Pünktlich zum Final Four ist auch Rückraumshooter Kristof Krohn wieder aus Norwegen zurück und wird seine letzten Auftritte für den SV Beckdorf absolvieren, bevor er dann Deutschland Mitte April ganz verlässt. Mit einem Double im Gepäck würde es sich gleich deutlich besser reisen.

Foto: Peter Jansen/ Jansen Media

1.Herren: Der Pott geht auf den Delm
1. Herren: Dicht vor der Ziellinie

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