Fredenbeck ist die Nummer eins im Kreis – Reaktionen zum Derbysieg

Die Oberliga-Handballer des VfL Fredenbeck haben das 23. Duell beim SV Beckdorf klar mit 31:20 gewonnen. Vor allem beim VfL wächst nach schwierigen Jahren damit wieder das Selbstbewusstsein.

18.30 Uhr: Vor dem Eingang zur Halle auf dem Delm hat sich bereits eine lange Schlange von Fans beider Vereine gebildet. Auch der Regen konnte sie nicht abhalten. Es geht um die besten Plätze in der engen Halle der Beckdorfer. Wenige Minuten später sind alle Sitzplätze weg.

19.10 Uhr: Was bleibt, sind einige Stehplätze auf Gängen, Treppen und in Nischen. Beckdorfs Kassierer Wolfgang Völkers zuckt mit der Schulter und sagt. „Bald müssen wir dicht machen. Bei 300 ist Schluss.“ Die Fans beider Vereine sind bereit. 80 bis 100 Fredenbecker unterstützen ihre Mannschaft. Trommler beider Fangruppen prüfen die Akustik der Halle.

VfL Fredenbeck ohne den verletzten Tim Fock

Mit dem Anpfiff übernahm der VfL Fredenbeck, der ohne den verletzten Tim Fock und den beim Aufwärmen umgeknickten etatmäßigen Linksaußen Fynn Sievert, er erlitt einen Bänderriss, antreten muss, das Kommando. Die Abwehr war von Beginn an hellwach. Die Angriffe wurden konzentriert und mit viel Druck vorgetragen. Fredenbecks bester Angreifer, Ole Hagedorn, erzielte den ersten Treffer zum 0:1 (1. Min.), zehn weitere werden folgen.

Der SV Beckdorf kam nicht ins Spiel. Vor allem im Angriff fehlte der Zug aufs Fredenbecker Tor. Zahlreiche Fehlwürfe und technische Fehler machten es der Fredenbecker Abwehr leicht. Sie hatte den Beckdorfern den Schneid abgekauft. Der Einsatz von Joscha Jolitz ab der 13. Minute, der nach Verletzung ein gelungenes Saisondebüt gab, konnte das Beckdorfer Spiel nicht herumreißen. Über 2:5 (10.), 4:8, (15.) und 5:12 (25.) bauten die Fredenbecker ihren Vorsprung aus.

Beckdorf chancenlos – Stimmung in Halle kippt

Die Stimmung in der Halle kippt. Das Beckdorfer Publikum ahnt, dass dieses Derby an den VfL Fredenbeck geht. Trotzdem, getrommelt wird weiter. Aber die Fredenbecker Fans übernehmen Verantwortung für die Geräuschkulisse.

Kurz vor dem Pausenpfiff die besten Minuten der Beckdorfer, die auf 9:13 (30.) verkürzen können. Unter den Beckdorfer Fans keimte Hoffnung auf. Gedämpfte Stimmung in der Halbzeitpause. Die Hoffnung war noch nicht ganz geschwunden. Sollte der SV Beckdorf noch einmal angreifen können und die Fredenbecker unter Druck setzen können?

VfL-Fans: „Die Nummer eins im Kreis sind wir“

Das Spiel gab schnell eine Antwort. Der VfL Fredenbeck erhöhte auf 11:17 (34.). „Oh, wie ist das schön“, skandierten die Fredenbecker Fans. Beckdorfs Trainer nahm eine Auszeit, um das Spiel seiner Mannschaft zu ordnen. Mit kurzfristigem Erfolg. Noch einmal kamen die Beckdorfer auf 18:22 (45.) heran. Danach war das Pulver verschossen. Der Beckdorfer Angriff blieb zu harmlos; die Abwehr war dem Fredenbecker Druck nicht mehr gewachsen. Die Fredenbecker erzielten Treffer im Minutentakt. Mitleid mit hoffnungslos unterlegenen Beckdorfern machte sich in der Halle breit. „Die Nummer eins im Kreis sind wir,“ jubelten die Fredenbecker Fans. Die Beckdorfer trommelten bis zum Schlusspfiff dagegen an.

Der Schlusspfiff beim 20:31 beendete ein von Mannschaften und Fans überaus fair ausgetragenes Kreisderby, das in seiner Eindeutigkeit die wenigsten erwartet hatten. Auch auf beiden Fan-Seiten hielt sich die Rivalität auf sportlichem Niveau. Robert Frahm, Beckdorfs Coach, trug die Niederlage mit Fassung. „Wir waren im Angriff von Beginn an harmlos.“ Es habe auch an Disziplin gefehlt. Der VfL war den Beckdorfern in allen Belangen klar überlegen.

„Wir wollten von Beginn an unsere Abwehr stark machen. Das ist uns gelungen. Wir haben nur wenig zugelassen“, kommentiert Fredenbecks Trainer Igor Sharnikau. Es gelte nun im nächsten Spiel gegen Achim/Baden zu bestehen und eine kleine Siegesserie zu beginnen. „Wir müssen nach der letzten Saison auch wieder gewinnen lernen“, so Sharnikau.

Die Statistik des Spiels

SV Beckdorf: Clever, Maerz; Helfers 2, Friedrich 5, Gerkens 3, Klein 3/1, Matzen 1, Prigge, Benner, Kortstegge 1, Kahrs, Haberecht, Fürste 1, Jolitz 4

VfL Fredenbeck: Spark, Meštrović; Buhrfeind, Sharnikau 3, Hagedorn 11, Huckschlag 4, Fick 4, Richter 1, Kratzenberg, Ritscher, Möller 6/2, Müller, Reiners 2

Siebenmeter: SVB 2/1- VfL 2/2

Zeitstrafen: SVB 1- VfL 1 (Disqual. J. Müller, 33. Min.)

Zuschauer: 320

Quelle: tageblatt.de

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