Eike Wertz ist wieder ein Beckdorfer

BECKDORF. Der Handballer Eike Wertz (27) hat für Fredenbeck und Beckdorf gespielt. Jetzt steht der Rückraumspieler nach seiner Rückkehr aus Oranienburg wieder beim SV Beckdorf unter Vertrag – und erlebt am Sonnabend (19.30 Uhr) sein nächstes Derby.

Dienstag, 14 Uhr. Wer Eike Wertz zu dieser Uhrzeit anruft, wird erstmal freundlich vertröstet, sich später wieder zu melden. „Ich bin gerade aufgestanden“, sagt er. Nachtschicht. Wertz, der Elektriker, ist derzeit auf einer Baustelle in Norderstedt beschäftigt. Und jetzt möchte er frühstücken. Danach, sagt er, könne es dann um Handball, seine Rückkehr und das Derby in Beckdorf gehen.

Wertz’ Name ist in der Region bekannt. 2014 wechselte er, mit Doppelspielrecht ausgestattet, nach 19 Jahren Norderstedt zum VfL Fredenbeck, oder auch: von der fünften in die dritte Liga. „Das war ein Riesensprung“, sagt Wertz eine Stunde später am Telefon, aber auch ein Riesenerlebnis mit Heimspielen vor teilweise 1000 Zuschauern in der Geestlandhalle.

Er hat als Rückraumspieler für Beckdorf gespielt

Der Rückraumspieler kam in Fredenbeck kaum zum Einsatz und wechselte bereits im Frühjahr 2015 zum Konkurrenten, zum SV Beckdorf. „Ich wollte in der dritten Liga Fuß fassen“, sagt Wertz. Er blieb knapp zweieinhalb Jahre, er kam zum Zug: viel Spielzeit, viel Vertrauen. Bis sich der Oranienburger HC einmischte. Denn: Nach einem Duell in Beckdorf wurde Wertz vom Oranienburger Trainer angesprochen. Wenige Tage später kam die erste Anfrage per Facebook. Dann das Probetraining, schließlich der Wechsel nach Brandenburg.

Nach zweieinhalb Jahren ist nun auch dieses Kapitel beendet. Wertz und der Drittligist haben sich einvernehmlich getrennt, den Vertrag zum 1. Dezember aufgelöst. „Persönlich und sportlich habe ich keine richtige Perspektive gesehen“, sagt Wertz. Er spielte wenig, verlor den Spaß am Handball. Er wollte „nach Hause“ zurückkehren und wird ab Sommer die Meisterschule besuchen.

Vertrag bis zum Saisonende

Der Handball war zunächst zweitrangig. Doch schon „gefühlt“ fünf Minuten, nachdem die Mitteilung über die Vertragsauflösung im Internet erschienen war, habe Beckdorfs Vereinschef Klaus Meinke Kontakt zu ihm aufgenommen, erzählt Wertz. Sein Vertrag in Beckdorf läuft zunächst bis zum Saisonende. In seinem ersten Punktspiel am Wochenende hatte Wertz einen unglücklichen Einstand, wie viele seiner Mitspieler. „Fünf, sechs Pfostentreffer sind schon ungünstig“, sagt Wertz mit Blick auf die Heimpleite gegen Bissendorf-Holte. Nach der Hälfte der Saison hat der SV Beckdorf nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone.

Wertz hofft und glaubt, dass er mit seinem neuen Verein noch den einen oder anderen Gegner ärgern könne. Und auch den VfL Fredenbeck? „Wenn wir einen guten Tag haben“, sagt Wertz und fügt an: „Oder sie schießen uns böse aus der Halle.“ Alles sei möglich am Sonnabend.

Wertz hat bisher jeweils zwei Derbys für Fredenbeck und Beckdorf bestritten. „Es ist cool, wie die Halle zum Hexenkessel wird, die Fans entweder pöbeln oder einen anstacheln, so dass da so eine Hitze reinkommt“, sagt Wertz. Und die Erinnerung sind mal mehr, mal weniger schön: Einmal zum Beispiel hat er mit dem SV Beckdorf trotz guter Leistung eine empfindliche Niederlage in Fredenbeck erlitten, die wichtige Punkte im Abstiegskampf gekostet hat; ein anderes Mal in der Geestlandhalle schoss er mit Fredenbeck den SV Beckdorf regelrecht ab. „Darüber möchte ich jetzt aber nicht nachdenken“, sagt Wertz – der Beckdorfer.

 

Quelle: tageblatt.de

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