Chef Völkers braucht noch Zeit

Der Handball-Drittligist SV Beckdorf hat sein Heimspiel gegen die Mecklenburger Stiere unglücklich mit 24:25 verloren und bleibt Tabellenletzter. Stefan Völkers (37) feierte sein Comeback im Rückraum. Es ist aber noch Luft nach oben.

Wunderdinge erwartet kaum einer von Völkers, den der Verein für den Abstiegskampf reaktiviert hat. Völkers selbst bezeichnet sich ebenfalls nicht als Heilsbringer, wenngleich allein seine Anwesenheit 50 Zuschauer mehr in die Halle lockt und der gegnerischen Abwehr durchaus Respekt einflößt. Die Schweriner Defensive feiert sich, als sie die ersten beiden Würfe des Linkshänders blockt und ins Aus abfälscht. Dass Völkers im Angriff die Chefrolle übernehmen soll, zeigen die ersten Angriffe. Beim dritten Versuch erzielt der Linkshänder das erste Beckdorfer Tor und das 1:1 gegen Schwerin.

Mitte der zweiten Halbzeit plötzlich Euphorie

Die wirklich spielentscheidenden Situationen kreieren andere. Nach einer schwachen Vorstellung in der ersten Halbzeit liegt der SV Beckdorf mit 11:15 zurück. Mitte des zweiten Durchgangs versetzen Eike Wertz, Christian Jansen und Christian Brandt das Beckdorfer Publikum mit vier Treffern in Folge zum 18:20 in Euphorie und geben ihm Hoffnung. Die Halle steht Kopf, als Till-Oliver Rudolphi das 20:21 erzielt und Stefan Stielert danach einen Siebenmeter hält und einen Tempogegenstoß entschärft. Aber der SV Beckdorf ist eben Tabellenletzter und die nächsten Angriffe zeigen eindrucksvoll, warum das so ist. Wertz und zweimal Rudolphi vergeben beste Chancen zum Ausgleich, Nils Kreicbergs fabriziert einen haarsträubenden Fehlpass. Schwerin geht wieder mit zwei Toren in Führung, aber Beckdorf kämpft. Kreicbergs bekommt eine Sekunde vor dem Abpfiff die letzte Chance zum Ausgleich. Als sein Freiwurf unter der Latte einschlägt, ist die Uhr allerdings um Zehntelsekunden abgelaufen.

Und die Bilanz des Stefan Völkers? Er spielt 40 Minuten vornehmlich im Angriff, erzielt vier Tore, trifft bei ebenso vielen Versuchen nicht das Tor, begeht ein Stürmerfoul und einen technischen Fehler. „Es ist was anderes, als dritte Mannschaft zu spielen“, sagt Völkers, der sich bis zu seinem überraschenden Comeback in den Niederungen des Kreisligahandballs fit hielt. Die Abstimmung mit den Nebenleuten stimme noch nicht. Aber dafür gibt es ja Training.

Völkers kennt noch den Hurra-Handball vergangener Jahre, als 35 Tore und mehr in Beckdorf keine Seltenheit waren. „24 Tore zu Hause sind zu wenig.“ Vielleicht lag es am falschen Trikot. Völkers lief mit der Nummer 9 auf, dem Trikot des verletzten Vito Clemens. Das Trikot mit seiner traditionellen Nummer 18 muss erst noch beflockt werden und ist am kommenden Wochenende fertig. In der dritten Mannschaft habe er lange mit der ungeliebten 10 gespielt. Nachdem er dann in die 18 schlüpfte, erzielte Völkers sofort 16 Treffer im nächsten Spiel.

Die Statistik

SV Beckdorf: Stielert, Knust, Rudolphi 1, Brandt 5, Wertz 6, Hesslein 4, Bowe, Ankersen, Schmidt, Juzups, Kahrs, Jansen 1, Fuhrmann, Trifanovs 1, Kreicbergs 2, Völkers 4.

Siebenmeter: SVB 2/0 – Stiere 4/3.

Zeitstrafen: SVB 1 – Stiere 2.

Schiedsrichter: Krüger/Schmidt

Zuschauer: 250

Quelle: Tageblatt
Foto: Daniel Berlin

SV Beckdorf kassiert die nächste herbe Niederlage
Stefan Völkers kehrt zurück!

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